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Wiedersehen in Barfleur: unser Urlaubslektüre-Tipp

Seit Frühjahr stapeln sie sich wieder in den Buchhandlungen: Krimis aus der Bretagne oder Venedig, Liebesgeschichten in Cornwall oder auf Sylt. Es herrscht Hochkonjunktur für Urlaubslektüre mit regionalen Bezügen. All das klingt vertraut, erscheint teilweise seit Jahren in zuverlässigen Fortsetzungen, ist bisweilen zum festen Bestandteil des Reisegepäcks geworden.
Und dann ist da noch der Titel „Wiedersehen in Barfleur“, der Geheimtipp unserer Blog-Redaktion.

Bar-was?

Barfleur: der Küstenort in der Normandie, an den Charlotte zurückkehrt, 15 Jahre nachdem ihr Vater hier mit seinem Segelboot spurlos verschwand. Barfleur: der Ort, an dem die Fischerstochter Mathilde in den 1930er Jahren den Maler Paul Signac und später den deutschen Wehrmachtssoldaten Johann kennenlernt. Als Charlotte, Kuratorin in einem Kölner Museum, die Nachricht erhält, ihr verschollener Vater sei in Barfleur gesehen worden, macht sie sich auf den Weg, zurück zum Urlaubsort ihrer Kindheit. Die Spuren, die sie findet, enthüllen ihr ganz unvermutet die Geschichte ihres Großvaters und seiner Geliebten während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg.

Was uns so gut daran gefällt

  1. Natürlich die Autorin! „Wiedersehen in Barfleur“ ist ein Roman von Eva Philippon, unserer Teamkollegin in Frankreich, den sie gemeinsam mit Andrea Russo geschrieben hat.
  2. Die Liebe zum Detail: Beim Lesen wird spürbar, hier hat jemand gründlich recherchiert. Der Roman vereint geschichtliches und kunsthistorisches Wissen und zeugt von Eva Philippons tiefer Landes- und Ortskenntnis. (Ich habe beim Lesen spontan Google Maps bemüht, um Barfleur ausfindig zu machen und die Reiseroute für meinen Normandie-Urlaub 2019 zu planen …)
  3. Die geschichtlichen Hintergründe: Der Roman beleuchtet die deutsche Besatzungszeit in der Normandie. Anders als üblich, drehen sich die Geschehnisse nicht um die Landung der Alliierten, sondern um den Alltag der Soldaten und der Einheimischen. Insbesondere das Schicksal der Frauen im Zweiten Weltkrieg wird detailreich geschildert.
  4. Die sommerleichte Lektüre mit Tiefgang: Zwei Erzählstränge auf zwei Zeitebenen werden hier geschickt miteinander verwoben. Bei aller Ernsthaftigkeit der Themen bleibt die Unterhaltung nicht auf der Strecke. Je ein Schuss Romantik und Spannung machen „Wiedersehen in Barfleur“ zur idealen Urlaubslektüre.

Also: ausleihen, schenken lassen oder kaufen, in den Koffer packen, verschlingen! Und danach freuen wir uns auf Ihre Kommentare zu „Wiedersehen in Barfleur“ hier im Blog.

Das Buch: Claire Bonamy (alias Eva Philippon und Andrea Russo), „Wiedersehen in Barfleur“, erschienen im Ullstein Taschenbuch Verlag 2016. ISBN 978-3-548-28763-8

 

Bildnachweis: reading-1698771, CC0, @BibBornem, pixabay.com

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