Zwischen den Jahren konnte ich endlich wieder in Ruhe schmökern und bin bei SPIEGEL Online prompt auf diesen Artikel gestoßen: Besatzungskinder: Todds späte Reue. GI sucht verlorenen Sohn.
Seit ich für die Herkunftsberatung arbeite, werde ich häufig gefragt: „Warum in aller Welt warten die Leute so lange Zeit, bevor sie sich auf die Suche nach ihren Verwandten machen? Ist doch klar, dass sich nach Jahrzehnten die Spuren verlieren, Erinnerungen verblassen und die Gesuchten vielleicht gar nicht mehr leben. Entweder hat man das Bedürfnis, sie kennenzulernen, oder man hakt das Ganze eben ab.“ Ganz so einfach ist es leider nicht. In die Antwort kann ich dann Schlagworte wie Verdrängung, gesellschaftliche Zwänge, Loyalitätskonflikte packen. Aber viel lieber verweise ich auf konkrete Beispiele wie die Geschichte von Todd und seiner Suche. Denn sie zeigt anschaulich und nachvollziehbar, warum solche Entschlüsse oft so lange reifen müssen.
Ich drücke Todd nun die Daumen, dass durch den SPIEGEL-Artikel Bewegung in die Sache kommt und er tatsächlich seinen Sohn findet!
Übrigens, sehr viel häufiger sind es die Kinder, die ihre leiblichen Eltern suchen, nicht umgekehrt. Das hängt u.a. damit zusammen, dass das „Ausforschungsverbot“ nach § 1758 BGB die Suche nach adoptierten Personen verbietet. Dennoch gibt es Möglichkeiten, suchenden Eltern weiterzuhelfen. Sprechen Sie uns an!
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