Datum/Zeit
15.09.2026 - 16.09.2026, Ganztägig
Hinweis: Die tatsächlichen Seminarzeiten unterscheiden sich von der oben angezeigten, technischen Anzeige der Software.
- Tag 1: 10:00–17:00 Uhr
- Tag 2: 09:00–13:00 Uhr
Die Recherche nach Angehörigen des Herkunftssystems gehört oft zu den anspruchsvollen Aufgaben im Arbeitsfeld Adoption und Pflegekinderhilfe. Oft stehen Fachkräfte vor komplexen Informationslagen, unsicheren Spuren und datenschutzrechtlichen Grenzen.
Dieses Seminar bietet einen strukturierten, praxisorientierten Überblick über die wichtigsten Suchwege. Von Standesämtern und Melderegistern über Internetquellen bis hin zu internationalen Recherchen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der systematischen Vorgehensweise, der Bewertung von Quellen und der gemeinsamen Fallarbeit.
Inhalte
1. Grundlagen der Recherche
- Was Recherche im fachlichen Sinne bedeutet
- Unterschied zwischen Datenermittlung, Klärung und Kontaktprüfung
- Auftragsklärung: Welche Fragen müssen vor Beginn beantwortet sein?
- Wie man Informationen strukturiert: Identität – Aufenthalt – Umfeld
2. Internetrecherche in der Praxis
- Suchmaschinen: sinnvolle Strategien und typische Fehler
- Telefonbücher und digitale Personenverzeichnisse
- Genealogieseiten: Hinweise, Chancen und Grenzen
- Social-Media-Auswertung (ohne Kontaktaufnahme)
- Bewertung von Treffern und Vermeidung von Fehlschlüssen
3. Melderegister und Auskunftswege
- Aktuelle und historische Melderegister
- „Unbekannt verzogen“ – was bedeutet das wirklich?
- Nebenwohnsitze, Umzüge und Rückmeldungen
- Auskunftssperren: was möglich ist und was nicht
- Wann eine erweiterte Melderegisterauskunft sinnvoll ist
4. Personenstandsrecht und Standesämter
Geburtsregister, Eheregister und Sterberegister
- Folgebeurkundungen und Randvermerke
- Sammelakten: Bedeutung und typische Inhalte
- Fehlerquellen in Registereinträgen
- Anfragewege an Standesämter (deutschlandweit)
5. Systematischer Ablauf einer Recherche
- Von der ersten Information zur belastbaren Spur
- Leitfaden für strukturiertes Vorgehen
- Umgang mit widersprüchlichen Informationen
- Entscheidungspunkte: stoppen, prüfen, weitergehen
- Dokumentation für die Akte
6. Auslandssuche – kompakt und praxisnah
- Unterschiede zwischen EU/EWR und Drittstaaten
- Archive, Register, Kontaktstellen
- kulturelle Besonderheiten
- realistische Chancen und typische Grenzen
7. DNA-Recherchen – Einordnung ohne Überforderung
- Was DNA leisten kann – und was nicht
- seriöse Anbieter vs. problematische Angebote
- Match-Auswertung: Chancen und Irrtümer
- Bedeutung der DNA-Ergebnisse für die Fachpraxis
8. Praxis: Fallwerkstatt
- Analyse eines realen Falls aus der Gruppe
- Entwicklung eines systematischen Rechercheplans
- Gruppenarbeit zu typischen Konstellationen
- Auswertung und Übertragung in den Arbeitsalltag
Zielgruppe
- Dieses Seminar richtet sich an Fachkräfte der:
- Adoptionsvermittlungsstellen
- Pflegekinderdienste
- freien Träger und Beratungsstellen
- Vormundschaft und Ergänzungspflegschaft
- sowie an Mitarbeitende, die bereits erste Erfahrung mit Herkunftsanliegen haben und ihre Recherchekompetenz systematisch erweitern möchten.
Ziele des Seminars
Die Teilnehmenden:
- gewinnen Sicherheit in der Bewertung und Nutzung verschiedener Quellen
- kennen die wichtigsten Auskunftswege und deren Grenzen
- entwickeln eine klare Vorgehensstruktur für Recherchen
- erkennen typische Fehlerquellen und vermeiden Überinterpretation
- können einen nachvollziehbaren Rechercheplan erstellen
- erleben praktische Umsetzung über Fallarbeit
Formales
- Format: Präsenzseminar
- Dauer: 1,5 Tage
- Tag 1: 10:00–17:00 Uhr
- Tag 2: 09:00–13:00 Uhr
- Material: Gebundenes Handout
- Verpflegung: Inklusive
- Übernachtung: Im Seminarhaus (Buchungen bitte direkt vornehmen)
- Teilnahmezertifikat: Herkunftsberatung gGmbH
- Mindestteilnehmerzahl: 6
Inhouse-Option
Dieses Seminar kann als Inhouse-Fortbildung gebucht werden – online, in Präsenz oder kombiniert. Inhalte und Beispiele werden an die Bedarfe der jeweiligen Einrichtung angepasst.
Alle Preise inkl. MwSt. (19%)

